· Einsatz und Übungsberichte

Fit für den Ernstfall

Einsatzfahrzeuge während der Übung bei NachtFoto: DRK KV Berlin-Zentrum e.V.
Versorgung eines Verletztendarstellers während der ÜbungFoto: DRK KV Berlin-Zentrum e.V.

Katastrophen wie Erdbeben, Hochwasser, großflächige Stromausfälle und Hungersnöte beherrschen immer öfter die Medien und beeinflussen das Leben von Millionen Menschen. Hilfsorganisationen aus aller Welt tun ihr Möglichstes, diesen Menschen zu helfen. So auch das Deutsche Rote Kreuz mit einem riesigen Personalpool, darunter auch viele ehrenamtliche Helfer:innen.

Doch wie bereitet man sich auf so etwas vor? Wie trainiert man Führungs-, Organisations- und Handlungsabläufe mit einer solch großen Anzahl an Personal und Material? Hierzu hat der Kreisverband Berlin-Zentrum seit 2020 die Antwort:

DoomsdAID

Erstmalig 2021 und seitdem jährlich durchgeführt, betitelt dieser Begriff eine teilweise hilfsorganisationsübergreifende Großübung mit wechselnden Themenschwerpunkten auf dem Truppenübungsplatz Lehnin südlich von Berlin.

Von Freitagmittag bis Sonntagnachmittag werden zwischen 40 und 70 zu beübende Helfer:innen in ein Gesamtszenar versetzt. Unter einheitlicher Führung arbeiten sie eng zusammen, suchen vermisste Personen unter dem Einsatz von Rettungshunden, bauen Funkstrecken mit dem Fernmeldedienst auf, retten Prepper aus unterirdischen Labyrinthen, betreiben Behandlungsplätze in Gebäuden ohne eigene Stromversorgung oder in Zelten im Wald, evakuieren Pflegeheime und versorgen Menschen nach einem Busunglück.

Wie läuft so etwas ab?

Nach einem DoomsdAID setzt sich das Organisationsteam zusammen, evaluiert das bisherige und dann heißt es: ran an die Planung für das nächste Jahr. Am Donnerstag vor der Übung geht dann ein Probevoralarm an die eingeteilten Führungskräfte, worauf am Freitag der eigentliche Probealarm folgt. Alle treffen sich an den jeweils besprochenen Orten, beladen Fahrzeuge, drehen das Radio auf und verlegen im Marschband nach Lehnin. Dort beziehen sie ihre Unterkünfte oder, wie 2022, bauen ihre Übernachtungszelte auf. Parallel dazu erfolgt die Einweisung der Führungskräfte. Diese schnappen sich ihre Helfer:innen, weisen diese in die Lage (Was ist zu erwarten? Was passiert als nächstes?) ein und diese bereiten sich bestmöglich auf alle Eventualitäten vor.

Dann starten die abwechslungs- und lehrreichen 48 Stunden, in welchen immer wieder Einsätze eingespielt werden, die alle Bereiche von Technik und Sicherheit, über Betreuung bis zur Notfallversorgung mit anschließendem Transport und Übergabe einen Rettungshubschrauber abdecken. Mal gibt es kleine Lagen, die nur einzelne Sanitäter:innen oder kleine Einheiten beschäftigen, mal Großlagen wie einen Gebäudeeinsturz. Durch das Organisationsteam erfolgt bei jeder Lage natürlich eine anschließende Auswertung auf allen (Führungs-)Ebenen, die eigentliche Aus- und Fortbildung nicht zu kurz kommen zu lassen.

Doch auch der Spaß kommt nicht zu kurz: So ist immer wieder Zeit, sich auszutauschen, viel zu lachen, neue Dinge zu erleben und regelmäßig zu leckerem Essen zusammen zu kommen. Hier sei beispielsweise ein Grillabend genannt, an dem auch mal Mimen, Schminker:innen und restlichem Team Zeit zum Durchatmen ermöglicht wird.

Ein forderndes, wunderschönes und einzigartiges Erlebnis für jede:n!